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domeba auf dem EHS Congress 2023: Das sind die 6 wichtigsten Learnings

Vom 24. bis 25. Mai 2023 fand der EHS Congress in Berlin statt. Der internationale Kongress steht in erster Linie für jede Menge Fachwissen und Erfahrungsaustausch rund um aktuelle EHS-Themen. Er legt damit gleichzeitig den Grundstein, um die Zukunft des Arbeits- und Gesundheitsschutzes maßgeblich zu definieren, indem hier über 250 EHS-Experten aus über 39 Ländern zusammenkommen.

Als einer der führenden Anbieter für Compliance-Management-Software war auch domeba vor Ort und stand im aktiven Austausch mit den Teilnehmenden. Dabei zeigten sich die zentralen Learnings in den Bereichen Environment, Health und Safety für das Jahr 2023. Die wichtigsten Erkenntnisse wollen wir im folgenden Beitrag mit Ihnen teilen.

Das erwartet Sie:

  1. „In safety everyone is a leader“: Die richtige Struktur schafft die richtige Sicherheitskultur
  2. Wellbeing fliegt im EHS-Bereich noch unter dem Radar
  3. Sicherheit muss auf individuelle Bedürfnisse eingehen
  4. EHS-Leistungen von heute beeinflussen die ESG-Performance von morgen
  5. Sicherheitsmanagement – Von Mission Impossible zu Mission Possible
  6. Digitalisierung als zentrale Stütze im Regulierungsdschungel 

Wenn Sie schon vorab einen tieferen Einblick in eines der Top-Themen gewinnen wollen, empfehlen wir Ihnen unser kostenfreies E-Book zum digitalen ESG-Management. Viel Spaß beim Lesen!

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1. „In safety everyone is a leader“: Die richtige Struktur schafft die richtige Sicherheitskultur

Nicht erst seit dem EHS Congress 2023 ist klar: Arbeitssicherheit muss als zentraler Teil des Unternehmensgeschäftes verstanden werden. Dabei kommt es darauf an, dass die Leitungsebenen die passenden betrieblichen Organisationen und Strukturen ausformen. Besondere Bedeutung haben hierfür Reporting-Systeme innerhalb der Unternehmensstruktur. Diese sollten mit allen zentralen Ebenen vernetzt sein, um Warnsignale frühzeitig identifizieren zu können.

Eine gute Sicherheitskultur zeichnet sich somit durch ein funktionierendes Reporting-System aus. Dazu müssen sich Beschäftigte auch auf psychologischer Ebene sicher genug fühlen, denn nur dann werden sie Sicherheitsmängel berichten. Dafür sollten Mitarbeitende festgestellte Missstände nicht als persönliches Versagen bewerten. Von Schuldzuweisungen durch die Führungskräfte ist daher in jedem Fall abzusehen. Eine solche Form der Unternehmenskultur folgt dann dem Motto „Welcoming failure“.

Drei wichtige Tipps für eine effektive Sicherheitskultur

  • Setzen Sie auf Konsistenz und Glaubwürdigkeit auf allen Unternehmensebenen.
  • Beziehen Sie alle Prozesse der Entscheidungsfindung bei sicherheitsrelevanten Themen ein.
  • Hören Sie Mitarbeitenden aktiv zu und suchen Sie die Schuld für Sicherheitslücken nicht bei den Beschäftigten, die auf das Problem hingewiesen haben.

Ein weiterer wichtiger Grundbaustein, um eine positive Sicherheitskultur aufzubauen, ist es, von einer Regel-Mentalität zu einer Team-Mentalität zu gelangen. Betriebe sollten sich dafür bewusst werden, dass jeder Einzelne aktiv zu den Präventionsmaßnahmen beiträgt. Die richtige Struktur ist zwar ausschlaggebend, jedoch kommt es auch auf die intrinsischen Werte des Unternehmens an. Eine gute Sicherheitskultur lässt sich daher mit den folgenden Worten beschreiben:

„It’s when people continue to do the right thing – even when no one is looking.“ (Unbekannt)

Führungskräfte sollten alle Teammitglieder dazu inspirieren, sich selbst verantwortlich für die Sicherheit im Unternehmen zu fühlen. Eine positive Sicherheitskultur steht damit für gegenseitige Einbeziehung, das Lernen voneinander, die Teilhabe sowie Herausforderung aller Mitarbeitenden. Dadurch fördern Betriebe auch die psychologische Sicherheit der Belegschaft.

Um diese Werte zu vermitteln, lautet das Zauberwort für Führungskräfte vor allem Emotionale Intelligenz (EQ). Verantwortliche …

  • … erkennen so, dass Erfolge gemeinsam geschafft wurden
  • … akzeptieren die Verantwortung für Fehler
  • … unterstützen eine Kultur des Lernens
  • … setzen positive Konsequenzen und Wertschätzung zeitnah, häufig und verhaltensabhängig ein

Abschließend zeigte der EHS Congress vor allem auf, dass Sicherheit nicht nur als Priorität im Unternehmen verstanden werden sollte – denn Prioritäten können sich ändern. Sicherheit ist vielmehr ein zentraler Wert, den es an die gesamte Belegschaft zu kommunizieren gilt.

Zu den Top-Themen des EHS Congress gehörten Wellbeing und Aufbau der Sicherheitskultur im Unternehmen.
Zu den Top-Themen des EHS Congress gehörten Wellbeing und Aufbau der Sicherheitskultur im Unternehmen.

Abschließend zeigte der EHS Congress vor allem auf, dass Sicherheit nicht nur als Priorität im Unternehmen verstanden werden sollte – denn Prioritäten können sich ändern. Sicherheit ist vielmehr ein zentraler Wert, den es an die gesamte Belegschaft zu kommunizieren gilt.

2. Wellbeing fliegt im EHS-Bereich noch unter dem Radar

In vielen Unternehmen wird Sicherheit  mit geringen Unfallzahlen gleichgesetzt. Jedoch bedeutet die Abwesenheit von Unfällen nicht automatisch, dass das Arbeitsumfeld auch sicher ist. Vielleicht trauen sich die Beschäftigten nicht, Vorfälle zu melden oder in den Reportings wurden nicht alle Umstände erfasst. Es gibt noch viele weitere Faktoren, die zur Arbeitssicherheit beitragen. Sicherheit geht damit weit über die direkt messbaren, etablierten Kennzahlen hinaus. Die Trackingmöglichkeiten hierfür existieren bereits in breitem Umfang.

Ein zentraler Faktor, den Verantwortliche noch zu sehr vernachlässigen, ist die mentale Gesundheit der Belegschaft. Nicht selten taucht sie in Arbeitsschutzfragen gar nicht erst auf. Unternehmen senken physische Bedrohungen oftmals systematisch, vergessen aber, dass die psychische Belastung auf einem hohen Level bleibt. Dabei sollte es selbstverständlich sein, das Wohlbefinden der Mitarbeitenden mit derselben Priorität zu betrachten und zu behandeln wie auch betriebliche Sicherheits-, Produktions- oder Qualitätsaspekte.

Das Paradoxon hierbei: EHS-Manager haben längst die Methoden, um das Thema Wellbeing – also das Wohlbefinden der Beschäftigten – anzugehen. Dazu gehören u. a. Instrumente wie die Risikopyramide, Bradley-Kurve oder Standards wie die ISO 45003:2021 zur psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz – um nur einige Beispiele zu nennen. Zugleich sind in der Regel auch die nötigen Kernkompetenzen und das erforderliche Fachwissen vorhanden. Was es jedoch noch braucht, sind mehr Führungsverantwortung und Relevanz, um das Thema anzupacken. Vor allem die Führungsebene muss die entsprechende Mentalität dazu sichtbar vorleben.

Von Bedeutung hierfür ist die Betrachtung der folgenden beiden Bereiche im Arbeits- und Gesundheitsschutz:

Sicherheit

Jeder einzelne Beschäftigte muss im Zentrum einer sicheren Lösung stehen – nicht das Problem selbst. Zur Verbesserung der Arbeitssicherheit ist daher die aktive Beteiligung der gesamten Belegschaft erforderlich.

Wellbeing

Nicht nur das physische Wohlbefinden, sondern auch die psychische Gesundheit sowie die sozialen Beziehungen jedes Mitarbeitenden sind wichtig. Um alle Faktoren zu fördern, braucht es eine strukturierte Vorgehensweise, regelmäßige Schulungen und die Einbindung aller Beschäftigten.

Sicherheit

Jeder einzelne Beschäftigte muss im Zentrum einer sicheren Lösung stehen – nicht das Problem selbst. Zur Verbesserung der Arbeitssicherheit ist daher die aktive Beteiligung der gesamten Belegschaft erforderlich.

Wellbeing

Nicht nur das physische Wohlbefinden, sondern auch die psychische Gesundheit sowie die sozialen Beziehungen jedes Mitarbeitenden sind wichtig. Um alle Faktoren zu fördern, braucht es eine strukturierte Vorgehensweise, regelmäßige Schulungen und die Einbindung aller Beschäftigten.

Entscheidend ist es natürlich, für beide Bereiche regelmäßig Daten zu erheben, zu analysieren und Verbesserungsmaßnahmen abzuleiten. Besonders in Hinblick auf die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden kann das aber schnell zur Herausforderung werden. Diese lässt sich teilweise nur schwer messen. Erste Anhaltspunkte liefern in der Regel Fragebögen, die Faktoren wie Stress, Angst und Depression oder das Erholungsbedürfnis erfassen. Darüber hinaus sollten Arbeitgeber konkrete Hilfsangebote gegen Stress und psychische Belastungen anbieten. Denkbar sind bspw. interne Berater für psychische Gesundheit, Vertrauenspersonen oder Hilfsprogramme für Beschäftigte.

Empfehlenswert sind die folgenden Schritte, um Wellbeing im Arbeits- und Gesundheitsschutz zu verankern:

  1. Klar definieren, wer für Wellbeing im Unternehmen verantwortlich ist
  2. Wellbeing-Bedürfnisse identifizieren und Ziele festlegen
  3. Konkreten Maßnahmenplan zur Verbesserung der psychischen Gesundheit festlegen
  4. Budget für die entsprechenden Maßnahmen sicherstellen
  5. Führungskräfte einbeziehen und für Wellbeing sensibilisieren
  6. Maßnahmen in der Belegschaft kommunizieren und in tägliches Handeln integrieren
  7. Wellbeing regelmäßig messen und gezielt verbessern

3. Sicherheit muss auf individuelle Bedürfnisse eingehen

Präventionsmaßnahmen müssen immer auf die individuellen Arbeitsbedingungen abgestimmt sein – und natürlich auf den jeweiligen Beschäftigten. Was das genau bedeutet, zeigt eine Studie der Universität Bath am Beispiel von Persönlicher Schutzausrüstung (PSA), bei der 30 Frauen befragt wurden. Grundlage bildete die Wahrnehmung, dass PSA in der Regel für Männer entworfen ist. Über 60 Prozent der Frauen gaben dabei an, dass ihre Sicherheitsschuhe unbequem seien. Bei der Befragung zur Passform und Sicherheit mit der eigenen PSA zeigten sich vier generelle Problembereiche:

Geringe Auswahl an PSA für Frauen: Häufig haben Mitarbeiterinnen Probleme, aufgrund des geringen Sortiments überhaupt eine Schutzausrüstung zu finden – von der richtigen Passform ganz zu schweigen. Natürlich kann eine schlechtsitzende PSA auch nicht mehr effektiv schützen.

Weitreichende Begleiterscheinungen: Nicht passende PSA hat oftmals negative Effekte auf die Gesundheit der Beschäftigten. Klar ist: Sie stört und behindert die eigentliche Arbeit und wird damit selber zur Gefahr. Dadurch sehen sich Anwenderinnen oftmals gezwungen, ihre PSA selbstständig anzupassen.

Auswirkungen auf die Sicherheitskultur: Für betroffene Frauen ist unangemessene Schutzbekleidung nicht nur eine Last, sondern auch eine Hemmschwelle. Schnell sorgen falsche Passformen für Belustigung unter den Kollegen und die Betroffenen fühlen sich nicht selten wie ungebetene Gäste.

Gefühl der mangelnden Unterstützung: Frauen stechen beim Einsatz von PSA heraus, denn häufig müssen für sie individuelle Lösungen gefunden werden. Das hat auch Auswirkungen auf die Gleichberechtigung. Der Gedankengang dahinter: Warum nicht stattdessen direkt männliche Beschäftigte für die vorhandene PSA vorsehen?

Die Studie macht deutlich: Eine richtig passende PSA bildet nicht nur das Fundament für die Sicherheit von Beschäftigten, sondern auch für deren Produktivität und Zugehörigkeitsgefühl. Jede eingesetzte Schutzausrüstung sollte daher kritisch hinterfragt und entsprechend nach Nutzergruppen wie Besuchern oder Neueinsteigern kategorisiert werden. Gleichzeitig zahlt es sich aus, mehr in angemessene PSA zu investieren. Unternehmen sollten zudem regelmäßig nachhaken, wie die Beschäftigten mit der Schutzkleidung zurechtkommen. Darüber hinaus gilt es, Mitarbeiterschulungen, die die Folgen unpassender PSA beleuchten, nicht zu vergessen.

Diskussionsrunde zu aktuellen Themen im EHS-Management

Natürlich ist der Themenbereich PSA nur ein Beispiel: Der Einfluss von Diversität auf die psychologische Sicherheit von Beschäftigten fängt bei Schutzkleidung an und hört bei internen Einstellungen und Werten auf. Es wird also Zeit, die eigene Sicherheitskultur auf den Prüfstand zu stellen.

Diskussionsrunde zu aktuellen Themen im EHS-Management

Natürlich ist der Themenbereich PSA nur ein Beispiel: Der Einfluss von Diversität auf die psychologische Sicherheit von Beschäftigten fängt bei Schutzkleidung an und hört bei internen Einstellungen und Werten auf. Es wird also Zeit, die eigene Sicherheitskultur auf den Prüfstand zu stellen.

4. EHS-Leistungen von heute beeinflussen die ESG-Performance von morgen

ESG – also Environmental, Social and Governance – kann als Rahmen für die Bewertung von Unternehmen unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten verstanden werden. Die drei Bereiche fungieren dabei als Untergruppe des allgemeingültigen Nachhaltigkeitsbegriffs. Inzwischen erwarten immer mehr Stakeholder ESG-Informationen von Unternehmen, die messbar, verfolgbar und überprüfbar sind. Das betrifft sowohl externe Stakeholder wie Regierungen, Investoren, Lieferanten, Kommunen oder Kunden aber eben auch interne wie Führungskräfte, EHS-Experten oder Beschäftigte.

Sinnvoll ist es, die vorhandenen EHS-Prinzipien in die erforderliche ESG-Strategie einzubinden – schließlich wirken sich Maßnahmen im Arbeits- und Gesundheitsschutz auch auf die Nachhaltigkeitsbereiche aus:

  • E = Ziel ist es, die Umwelt sicher zu gestalten
  • S = Arbeits- und Arbeitnehmerrechte gilt es umzusetzen sowie die Sicherheit und Gesundheit der Beteiligten zu gewährleisten
  • G = Im Fokus stehen die Wirksamkeit, Produktivität, Kosten sowie die Reputation des Unternehmens

Um das EHS- mit dem ESG-Management zu verbinden, braucht es vor allem eine strategische Lösung, die die nötigen Daten überblickt. Diese reichen von Nachhaltigkeits-, Compliance- und Produktionsdaten über operative bzw. organisatorische Daten bis hin zu Daten in der Lieferkette. Die zentrale Steuerung all dieser Bereiche mit Hilfe passender Software ist erforderlich, um von separaten Strategien im Unternehmen zu einer umfassenden Sicherheitskultur zu gelangen.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • ESG konzentriert sich vorwiegend auf finanzielle Nachhaltigkeit und ist ein Teilgebiet des Nachhaltigkeitsbegriffes.
  • ESG wird Unternehmen auch in Zukunft begleiten – bis es in alle Investitionsentscheidungen integriert wurde.
  • Um weiterhin investieren zu können und Investitionen zu erhalten, benötigen Unternehmen ein effektives ESG-Management.
  • Die Bedeutung von Arbeits- und Gesundheitsschutz wird dadurch weiterwachsen.
  • Die Zeit ist reif, um jetzt zu handeln und zu prüfen, wo und inwieweit jeder Betrieb dazu beitragen kann.

5. Sicherheitsmanagement – Von Mission Impossible zu Mission Possible

Auch auf die Frage, wie es Unternehmen gelingt, ein effektives Sicherheitsmanagement aufzubauen, lieferte der EHS Congress Antworten. Bevor die meisten Betriebe ihre vorhandenen Strukturen überdenken, muss es leider oftmals erst zu einem Schock kommen. Im schlimmsten Fall ist dann ein tödlicher Arbeitsunfall der Weckruf, welcher zwangsläufig zu einem Wandel führt.

Aufgabe ist es zunächst, eine Basis für die Sicherheit im Unternehmen zu schaffen. Grundlegende Werte und Ziele bilden dabei die Grundlage, um vor allem die Fähigkeiten der Führungskräfte entsprechend auszubauen. Sinnvoll ist hier deshalb der „Train-the-Trainer-Ansatz“, bei dem EHS-Verantwortliche die Vorgesetzten schulen.

Im nächsten Schritt gilt es die relevanten Schlüsselpersonen zu identifizieren. Diese müssen zentrale Einflusspersonen für die gesamte Belegschaft rund um das Sicherheitsverhalten sein. Wesentlich dafür sind „KPIs“ – die längst nicht mehr nur Key Performance Indicators entsprechen, sondern vielmehr dem Motto „Keep People Informed, Involved, Interested & Inspired“ folgen.

Ist dieser Schritt getan, gilt es auch langfristig den Takt zu halten. Ein effektives Sicherheitsmanagement braucht dazu einen kontinuierlichen Dialogfluss aller Beteiligten. Zudem müssen Vorgaben und Freiheiten für Beschäftigte ausbalanciert werden und autonomes Handeln ermöglichen, um Fortschritte zu fördern. Nur so lässt sich im Abschluss Sicherheit fest in die Unternehmenskultur integrieren.

Tipps für ein effektives Sicherheitsmanagement gab der EHS Congress allen Teilnehmenden.
Tipps für ein effektives Sicherheitsmanagement gab der EHS Congress allen Teilnehmenden.

Ist dieser Schritt getan, gilt es auch langfristig den Takt zu halten. Ein effektives Sicherheitsmanagement braucht dazu einen kontinuierlichen Dialogfluss aller Beteiligten. Zudem müssen Vorgaben und Freiheiten für Beschäftigte ausbalanciert werden und autonomes Handeln ermöglichen, um Fortschritte zu fördern. Nur so lässt sich im Abschluss Sicherheit fest in die Unternehmenskultur integrieren.

Klar wurde beim EHS Congress zudem: Um tödliche Arbeitsunfälle zu verhindern, müssen deren Vorläufer bekannt sein. Eine wichtige Kennzahl hierfür ist die SIF-Rate. SIF steht dabei für Serious Injury or Fatality, also schwere oder tödliche Verletzungen. Entscheidend ist es nun, das SIF-Potential jedes Beinaheunfalls sowie jeder unsicheren Situation zu ermitteln. Zudem sollten Unternehmen die Tätigkeiten mit den höchsten SIF-Risiken identifizieren – diese bedürfen einem besonderen Schutz.

Wurden unsichere Situationen mit SIF-Potential erkannt, dann gilt es strengere Ursachenanalysen (Root-Cause-Analysis) durchzuführen. Nur so kann das zugrundeliegende Problem hinter der Gefahr samt Ursache in Angriff genommen werden. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass Unternehmen über geeignete Technologien verfügen, mit denen sie Beinaheunfälle erfassen und überwachen können.

6. Digitalisierung als zentrale Stütze im Regulierungsdschungel

Im Jahr 2023 gibt es immer strengere Anforderungen an die betriebliche Berichterstattung – Tendenz steigend. Diese reichen von übergreifenden Normen bis hin zu spezifischen Standards, wie Umweltstandards, sozialen Standards oder Governance-Standards. Für Unternehmen heißt es nun: Alle Vorschriften überblicken und im Compliance Management verankern, um die Einhaltung zu gewährleisten. Das kann schnell zur unüberwindbaren Hürde werden, immerhin verstecken sich hinter jeder maßgebenden Gesetzesvorgabe oftmals viele weitere miteinander verknüpfte Richtlinien.

Die Herausforderung dabei ist es, eine angemessene Balance zwischen den abstrakten Berichtspflichten und konkreten praktischen Verbesserungsmöglichkeiten zu finden. Wichtige Instrumente und Kriterien hierfür sind u. a. (Auszug):

  • Reifegradanalysen (ISO-Standards, Audits)
  • Vertragspartner
  • Wettbewerbsfähigkeit und Kapazitäten
  • Managementsysteme
  • Stakeholder
  • Digitalisierung

Vor allem der letzte Punkt gewinnt weiterhin an Bedeutung. Oftmals funktioniert die betriebliche Organisation grundlegender Sicherheitsprozesse bisher über Tabellenkalkulationsprogramme in manueller Form. Aufgrund des Arbeitsaufwandes wird schnell nur ein Minimum der Daten erfasst. Um vor allem in der Flut an Regularien noch mithalten zu können, braucht es jedoch proaktive Technologien für ein präzises Reporting. Diese stellen Informationen automatisiert bereit und vereinfachen so die Erfassung, Dokumentation und Analyse der relevanten Prozesse.

Von der nachhaltigen Sicherheitskultur in Unternehmen, über systematische ESG-Strategien bis hin zur rechtskonformen Nachhaltigkeitsberichterstattung: Digitale Lösungen bilden damit klar den gemeinsamen Nenner für eine erfolgreiche Umsetzung.

Die Compliance-Management-Software iManSys wurde genau für diese Herausforderungen entwickelt. Sie ermöglicht die ganzheitliche und zentrale Betrachtung aller HSQE- und ESG-Prozesse im Unternehmen. Wie sich das digitale ESG-Management konkret mit iManSys lösen lässt, erfahren Sie in unserem neu erschienenen E-Book. Jetzt kostenfrei downloaden!

Bildquelle: Yehuda Swed/EHS Congress


Der Einfachheit und besseren Lesbarkeit halber wird im Text das generische Maskulinum verwendet – gemeint sind damit immer alle Geschlechter.

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